Das Institut in Riga. Die Geschichte eines NS-Arztes und seiner Forschung. Eine Spurensuche

Nagel & Kimche, Oktober 2021

Das Institut in Riga. Die Geschichte eines NS-Arztes und seiner Forschung. Eine Spurensuche

Uta von Arnim zeichnet in »Das Institut in Riga« das scharfkantige Bild eines NS-Arztes und seiner Familie. Ein Arzt, der der Großvater der Autorin war. Herbert Bernsdorff leitet in den Jahren 1941-1944 das Gesundheitswesen der besetzten baltischen Staaten. In Kleistenhof, dem Guthaus seiner Frau Edda am Stadtrand von Riga, gründet er ein so genanntes »Forschungsinstitut«. Dort dienen Juden als »Versuchskaninchen«. Deutsche Wissenschaftler und Laborantinnen arbeiten in Kleistenhof daran, Impfstoff gegen Fleckfieber herzustellen. Dafür kommen Juden aus dem Rigaer Ghetto nach Kleistenhof und »füttern« zweimal täglich mit ihrem Blut Tausende Läuse, die ihnen in kleinen, unten offenen Schachteln für dreißig Minuten auf die Haut gebunden werden. Die Läuse sind mit Fleckfieber-Erregern infiziert.